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Die TFBO diskutiert

Entdecke hier, was Alumni und Freunde der TFBO zum Tourismus sagen, was ihre Erfahrungen sind und welche Tipps sie Dir
auf den Weg geben.

Investiere in deine Zukunft mit einem Sprachaufenthalt


Als Berufsanfänger auf dem Arbeitsmarkt Fuss zu fassen, ist nicht immer so einfach, wie man sich das wünscht. Eine höhere Bildung ist nicht gleich Garantie, sich den eigenen Traumjob ergattern zu können. Angesichts des enormen Wettbewerbsdrucks auf dem modernen Arbeitsmarkt benötigst du die richtige Kombination aus akademischem Hintergrund, Erfahrung und Soft Skills, um dich erfolgreich zu behaupten.

Bild zeigt eine junge Frau, die an einem Laptop auf einem Sofa arbeitet.

Mache dich unvergesslich

In einer zunehmend globalisierten Welt gewinnen grenzüberschreitende Kommunikation und Zusammenarbeit stetig an Bedeutung, was die Fähigkeit, mehrere Sprachen zu beherrschen, zu einem hochgeschätzten Merkmal macht. In der Tourismusindustrie kann das Beherrschen mehrerer Sprachen einen erheblichen Vorteil bieten. Touristen aus aller Welt besuchen beliebte Reiseziele, und die Fähigkeit, mit ihnen in ihrer Muttersprache zu kommunizieren, schafft nicht nur eine tiefere Verbindung, sondern auch ein Gefühl der Wertschätzung für ihre Kultur und Identität. Daher eröffnen sich durch die Kenntnisse weiterer Sprachen zahlreiche Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt in der Tourismus-Welt. Wenn es darum geht, sich von zahlreichen Bewerbern abzuheben, benötigen Recruiter einen überzeugenden Grund, dich als Kandidaten in Erinnerung zu behalten. Das Hinzufügen einer zusätzlichen Sprache hebt dein Lebenslauf sofort hervor und verschafft dir einen Vorteil!

Völliges Eintauchen

Die fliessende Beherrschung einer Sprache erfordert es, das im Unterricht Gelernte mit der realen Welt zu verknüpfen, was im Klassenzimmer oft eine beachtliche Herausforderung darstellt. Hingegen gestaltet sich das Eintauchen in eine neue Sprache in einem Umfeld, in dem die Zielsprache gesprochen und gelebt wird, deutlich einfacher und natürlicher.

 

Du kannst die sanften Klänge der französischen Sprache in Paris erleben, während du in charmanten Cafés sitzt und köstliche Croissants geniesst oder auf Entdeckungsreise durch die dynamischen Strassen Londons oder New Yorks gehen. Die pulsierende Energie der Metropole umgibt dich, während du in Pubs oder trendigen Coffee-Shops lernst. Die rhythmischen Melodien der spanischen Sprache tanzen um dich herum, während du in Tapas-Bars kulinarische Köstlichkeiten probierst und die reiche Geschichte Italiens wird dich beim Italienisch lernen inspirieren und dich in die Welt von Leonardo da Vinci, Michelangelo und Dante eintauchen lassen.

 

Für Berufseinsteiger ist es äusserst vorteilhaft, eine Sprache in einem Land zu erlernen, in dem sie als Muttersprache gesprochen wird. Dieser Ansatz bietet die ideale Möglichkeit, das im Unterricht erworbene Wissen direkt in die Praxis umzusetzen.

 

Durch das Eintauchen in die Kultur können junge Fachkräfte ihr Sprachverständnis auf eine viel natürlichere Weise verbessern. Die tägliche Verwendung der erlernten Sprache ausserhalb des Klassenzimmers ermöglicht es Berufseinsteigern, ihre kommunikativen Fähigkeiten effektiv zu erweitern und selbstbewusster aufzutreten.


Fazit

In einer zunehmend globalisierten Welt und angesichts des internationalen Wettbewerbs ist die Fähigkeit, mehrere Sprachen zu beherrschen, ein äusserst wertvolles Unterscheidungsmerkmal auf dem Arbeitsmarkt. Arbeitgeber schätzen die Vielseitigkeit und Flexibilität, die mehrsprachige Mitarbeiter mitbringen, da sie das Unternehmen in verschiedenen Märkten positionieren können. Dies kann zu verbesserten Karrierechancen und höheren Gehältern führen.

 

Zusammenfassend profitieren mehrsprachige Menschen auf dem Arbeitsmarkt von einer breiteren Palette an Karrieremöglichkeiten, verbesserten Kommunikationsfähigkeiten, interkultureller Kompetenz und einem deutlichen Wettbewerbsvorteil. Deine Sprachkenntnisse sind eine äusserst wertvolle Ressource, die von Unternehmen in dieser globalisierten Welt hochgeschätzt wird.

 

Autor:

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Juli 2023

Bild zeigt eine junge Frau, die auf einer Terrasse steht und über eine Stadt blickt.

Auf den Spuren des spirituellen Tourismus in Mexiko


Im Auftrag von Latin America Tours bin ich im November 2022 nach Mexiko gereist, um dem spirituellen Tourismus allgemein auf den Grund zu gehen. Im Speziellen habe ich dabei aber die Praktik des Temazcals in den Fokus genommen. Bereits als ich im Jahr 2018/2019 durch Mexiko gereist bin, hat mich die enge Verbundenheit der Mexikaner mit ihren traditionellen Zeremonien und Ritualen berührt. Der Sprung aus unserer «weiterentwickelten» Gegenwart zurück zu diesen alten Ritualen ist so gross, dass deren Selbsterfahrung ein ganz besonderes Reise-Erlebnis für uns darstellt.

Bild zeigt Utensilien, um ein traditionelles Temazcal durchzuführen.

Rituale als Tourismusmagnet

So überrascht es auch nicht, dass gewisse spirituelle Rituale als touristische Attraktionen vermarktet werden. Der Temazcal zum Beispiel ist ein kulturelles Erbe und hat seinen Ursprung in den amerikanischen Kulturen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erlebt diese alte Tradition einen Aufschwung, da sie eine neue therapeutische Funktion und neue spirituell-kulturelle Bedeutung erlangt. Die Kommerzialisierung des Temazcal birgt aber auch grosse Gefahren. So fürchten Schamanen, dass sich durch die touristische Vermarktung der Temazcalli ein unseriöses Image entwickelt. Für die Touristen ist das authentische Ritual nicht mehr vom Scharlatan-Ritual zu unterscheiden. In Tepoztlán bin ich diesen neu ernannten „Temazcal-Spa’s“ selbst begegnet. Es hat mich viel Zeit und Recherche gekostet, Hector Esparza, einen waschechten Temazcalero, zu finden, bei dem ich die Erfahrung des Rituals machen konnte.


Temazcal, ein prähispanisches Ritual

Die Ursprünge vieler Dampfbäder sind an verschiedenen Orten der Erde zu finden. Das bekannteste Dampfbad ist die Sauna. Diese hat nicht in Finnland, sondern in Ostasien ihren Ursprung. In Mexiko entdeckten Forscher in der Nähe von Kultstätten der Mayas und Azteken ebenfalls Badehäuser aus Lehm. Es ist daher davon auszugehen, dass die Schwitzbäder bei diesen Völkern auch rituellen Zwecken dienten. So wurde der Temazcal im alten Mexiko in religiösen, mystischen und spirituellen Bereichen verwendet. Temazcalli ist ein Wort mit Nahuatl-Ursprung und bedeutet "Haus des Dampfes", von temas "Dampf" und calli "Haus des Wissens". Die Erfahrungen mit dem Dampfbad sind vielfältig, ebenso wie deren Beschreibung und Konstruktion. Meistens haben sie einen Durchmesser der 15 Personen ermöglicht mit ausgestreckten Beinen im Kreis zu sitzen. In der Mitte, dem symbolischen Nabel der Erde, befindet sich eine Erdwölbung. In diese werden die erhitzten Vulkansteine, auch «abuelas» genannt, platziert. Nicht nur die Konstruktion, auch die Art und Weise, wie das Temazcal-Ritual durchgeführt wird, unterscheidet sich. 


Wie erkenne ich den Unterschied?

Ich habe Hector gefragt, wie ein Tourist einen echten Temazcalero erkennen und finden kann. Hector zufolge führt unsere Intuition uns stets ans richtige Ziel. Viele Besucher seien aber aufgrund des Unwissens auch mit den kommerziellen SPA-Temazcal zufrieden. Dennoch wünscht er sich, dass jeder die Möglichkeit hat, einen richtigen Temazcal zu besuchen. Bei diesen geht es dem Temazcalero weniger ums Geld, sondern mehr um die Heilung der Person. Er empfiehlt, sich vor Ort durchzufragen. Am besten kommt man durch lokale Kontakte zu den richtigen Temazcaleros. Sie machen keine auffällige Werbung oder bieten den Temazcal nicht in einem Gebäude an der Hauptstrasse an.

Meine Temazcal-Erfahrung

Und dann endlich, nach all der Recherche und Suche nach einem seriösen Kontakt, empfängt mich Hector zu einem authentischen und unvergesslichen Temazcal-Erlebnis.

 

Autor:

Vera Summermatter, Studierende T2123, Dezember 2023

Temazcalero führt die Teilnehmenden in das Ritual ein.
Temazcalero führt die Teilnehmenden in das Ritual ein.

Dozent auf Reisen – oder doch eher in der Weiterbildung?

Der Unterschied zwischen Reisen und Ferien
Nach unzähligen Monaten der Vorbereitung war es am 10. Januar 2022 so weit. Meine Frau und ich starteten mit unserem umgebauten Ex-Feuerwehrauto, auch liebevoll der Frosch genannt, auf unsere grosse Reise. Unsere Route brachte uns via die Balkanländer, Griechenland und Türkei in den kleinen Kaukasus und via Iran auf die Arabische Halbinsel. Aktuell stehen wir vor der nächsten Entscheidung: Führt uns unser Weg weiter auf den afrikanischen Kontinent oder via Jordanien und Israel langsam wieder zurück in die Heimat?

Grosses grünes Fahrzeug fährt durch Wüste.

Vor solchen Entscheidungen standen wir auf unserer Reise schon des Öfteren. Auf einmal änderte sich zum Beispiel die politische Situation in einem Reiseland (siehe aktuell Iran). Aber auch banalere Einflüsse, wie eine Schlechtwetterfront, kann die Routenführung durchkreuzen. Wir haben somit schnell gemerkt, dass eine Langzeitreise nicht mit Ferien zu vergleichen ist.
 

Bei unseren bisherigen Ferien, unter anderem mit gemieteten Wohnmobilen, hatten wir meist einen recht detaillierten Plan unserer Reise. Die Highlights und die «Must sees» haben wir uns im Vorfeld notiert und eine entsprechende Route geplant. Für unsere Langzeitreise haben wir nur eine grobe Reiseroute abgesteckt, da wir auch mehr Zeit zur Verfügung haben und uns treiben lassen wollen. Neben den klassischen Planungshilfen wie Reiseführer und Tourismuswebseiten haben sich andere Reisende als nützliche Informationsquelle herausgestellt. Aber auch Locals haben immer wieder den ein oder anderen nützlichen Geheimtipp parat. Reisende, welche auf umgekehrter Route oder mit einer gewissen Vorlaufzeit auf gleicher Route unterwegs sind, haben sich für uns als ideale Informationsquellen herausgestellt. Aufgrund der Covid-Pandemie und der Reiseeinschränkung der letzten zwei Jahre sind viele Informationen auf gängigen Reiseapps nicht mehr aktuell und Prozesse bei Zoll- und Grenzübergängen haben sich in den letzten zwei Jahren verändert. Daher steigt bei uns auch nach zig Grenzübergängen jedes Mal der Puls von Neuem. Es ist zudem ratsam, verschiedene Reiserouten bereitzuhalten, da Visa- oder Zollbestimmungen, politische Unruhen etc. sich ständig und teils sehr schnell ändern können. Auch bei Übernachtungsplätzen ist es empfehlenswert, einen zweiten Spot griffbereit zu haben, sollte das Bauchgefühl nicht stimmen.


Tägliche Weiterbildung

Reisen bildet weiter. Dies können wir nach knapp einem Jahr definitiv bestätigen. Wir loten immer wieder unsere Grenzen aus und verlassen beim Reisen unsere Komfortzone. Wie zum Beispiel bei den ersten Wasser- oder Sand-Durchfahrten mit unserem Frosch. In Griechenland war es dann so weit und wir mussten unseren Frosch das erste Mal aus dem Sand ausbuddeln. Natürlich folgte danach die selbstkritische Reflexion, was wir anders hätten machen können. Wir lernen somit viel aus unseren eigenen Fehlern und versuchen, die richtigen Schlüsse für die nächste Situation zu ziehen. Wir haben von der Antriebs- bis zur Motorentechnik allgemein viel über unseren Frosch gelernt. Kleine Pflegeservice-Tätigkeiten, wie das Abschmieren der Kardanwellen, machen wir selbst, für grössere Arbeiten suchen wir eine Werkstatt auf. Nicht nur technisch bilden wir uns täglich weiter, sondern auch sprachlich. Schon in der Türkei war es von Vorteil, ein paar Sätze auf Türkisch zu sprechen, da Englisch nicht überall verbreitet war. Aktuell in Saudi-Arabien macht sich das Online-Arabisch-Studium meiner Frau positiv bemerkbar und wir sind froh, dadurch mit der einheimischen Bevölkerung kommunizieren zu können. Es macht sich zudem immer gut, bei einer Polizeikontrolle ein paar Wörter in der Landessprache zu beherrschen. Wir haben gelernt, dass eine Pizza auch in einer Bratpfanne zubereitet werden kann, dass Kenntnisse in der Offroad-Navigation von Vorteil sind und dass verschiedene Reisetools und Apps unser Leben erleichtern. Auch persönlich wachsen wir an den täglichen kleineren und grösseren Herausforderungen, welche auf uns warten.
 

«Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.» J.W. von Goethe


Die heutige Technik verkürzt die Distanz

Mit der heutigen Technik ist es einfacher in Kontakt mit den Liebsten zu Hause zu bleiben. Dank Video-Telefonie ist die Distanz in die Heimat nicht ganz so gross. Zudem kann ich meine Dozententätigkeit auf diese Weise wahrnehmen und unterrichte das Fach Destinationsmanagement direkt aus den bereisten Ländern ins Schulzimmer nach Thun oder direkt zu den Studierenden nach Hause. Der Mehrwert für die Studierenden liegt dabei darin, dass ich aus den bereisten Ländern Vergleiche mit der Schweiz ziehen und Unterschiede aufzeigen kann. Für den nötigen Praxiseinblick besuchte ich die Aussenstelle von Schweiz Tourismus in Dubai und konnte die Studierenden dabei in die Marktarbeit von Schweiz Tourismus einführen.   


Mein bisheriges Fazit:

  • Reisen bildet definitiv weiter, sei dies in Bezug auf geopolitische Zusammenhänge, interkulturelles Verständnis, Anwendung der Sprachen, Erweiterung der Regionen-Kenntnisse oder Förderung des technischen Verständnisses sowie Fahrverhalten des Fahrzeuges.

  • Jede gemeisterte Herausforderung lässt einem ruhiger an neue grössere Aufgaben herangehen.

  • Reisen sind definitiv keine Ferien. Die Zeit, welche in Reiseabklärungen, Zollformalitäten oder einfach nur für die Organisation einer neuen SIM-Karte investiert werden muss, darf nicht unterschätzt werden.

  • Eine Bereicherung des Reisens sind neu geschlossene Freundschaften, sei dies mit anderen Reisenden oder auch mit Einheimischen.

  • Eine Weltreise hat nicht nur schöne Seiten. Es gibt Tage, da möchte man ins nächste Flugzeug steigen und einfach nach Hause fliegen. Sei es, weil man die Liebsten zu Hause vermisst. Vielleicht auch weil man schlicht mit all den neuen Impressionen, welche täglich auf einem hereinprasseln, überfordert ist oder einfach eine schlechte Begegnung hatte. In solchen Situationen schätzen wir unseren Frosch, wenn wir uns darin zurückziehen, einfach mal die Türe schliessen und kurz durchatmen können.

 

Autor:

Stefan Ryser, Dezember 2022

Stefan und Manuela Ryser sitzen am Boden und geniessen ein Essen bei Einheimischen.
Grosses grünes Fahrzeug fährt durch Wüste beim Eindunkeln.
Stefan Ryser repariert Auto.

"Fly me to the moon" oder - nach Seattle reicht auch

Über eine lang geplante Sommerferien-Reise, die über Umwege doch noch zum Ziel führte.

"Nur fliegen ist schöner" ist ein bekanntes Bonmot. Zutreffend, wenn man dann mal fliegt, erlaube ich mir zu ergänzen. Meine Geschichte dazu: Eine seit zwei Jahren geplante USA/Kanada-Reise, notabene mit Harley-Davidson Motorrädern ab Seattle, konnte im Juli 2022 endlich beginnen. Die Reise hätte 2020 stattfinden sollen, wurde verschoben auf 2021 und aus den bekannten Gründen nochmals um ein Jahr, Corona lässt grüssen. 

Junger Mann sitzt auf Bank an Flughafen, im Hintergrund sind Koffer und schlafende Menschen zu sehen.

Start mit Hinternissen

Kurz vor der Reise Mitte Juli erreichte uns die Nachricht, dass für unsere Gruppe von 10 Männern der Flug mit British Airways ab Zürich nach London annulliert wurde und stattdessen ab Genf stattfindet. Abflug um 0700 Uhr mit der Empfehlung, sich um 0400 Uhr am Check-in einzufinden. Kurzfristig eine Hotelnacht für 10 Personen am Airport Genf zu buchen, war ein Ding der Unmöglichkeit. Also reisten wir mit dem letzten Zug aus dem Berner Oberland an den Genfer Flughafen, Ankunft um 0030 Uhr und machten es uns irgendwie halbwegs bequem und zählten die Stunden. Um 0400 Uhr reihten wir uns ein beim Check-in nach London, um kurz nach 0500 Uhr zu erfahren, dass es keinen Flug um 0700 Uhr gibt, das Flugzeug kam nicht. Nächste Möglichkeit um 1400 Uhr, es wurden Verpflegungs-Gutscheine verteilt, immerhin. Leicht angesäuselt harrten wir der Dinge, die da kommen mögen, mit der Gewissheit, dass es dann schon klappen würde mit dem Weiterflug ab London nach Seattle, schliesslich wollte viele Passagiere von unserem Flug in die USA. Um 1400 Uhr dann die Ansage, dass der Flug erst um 1600 Uhr nach London abheben werde und - so war es auch. In böser Vorahnung rannten wir nach Ankunft in London Heathrow zur Transfer-Information, um zu erfahren, dass es nix war mit unserem Anschlussflug, dieser ging ohne uns weg. 


"Zwangs-Abstecher" bei den Royals

Was jetzt? Uns wurde gesagt, wir sollen uns selber organisieren, alle Hotels in Flughafennähe seien ausgebucht und British Airways habe ihre Zimmerkontingente ausgeschöpft. Via App sollen wir uns einen neuen Flug suchen. Im Ernst? Ist das die Service-Dienstleistung einer Premium Airline an ihrem Heim-Flughafen? So einfach liessen wir uns nicht abspeisen und kontaktierten, trotz Anmahnung es werde nichts bringen, eine der verfügbaren Service Agents am Transfer-Desk und erklärten der Dame unser Problem. 10 Männer, Premium Eco gebucht, müssen nach Seattle, dort warten die gemieteten Harley-Davidson-Motoräder und Hotel-Reservationen für die nächsten 14 Tage, alles bezahlt. Verständnisvoll entgegnete sie uns, alle Flüge nach Seattle seien für die nächsten zwei Tage ausgebucht, sie könne uns für den dritten Tag früh morgens einen Flug London-Amsterdam-Seattle anbieten, allerdings nur in Economy Class. Kurze Beratung unsererseits, angesichts der Umstände stand die komplette Absage der ganzen Reise zur Diskussion, ahnten wir doch bereits, dass das gesamte Routing angepasst werden muss, mit unbekannten Folgen. Wir entschieden uns dennoch, die angebotene Option zu ziehen und so wurden wir auf die zwei Flüge via Amsterdam gebucht. Mittels Buchungsplattformen fanden wir auch ein Hotel in Flughafennähe und buchten für alle zwei Nächte. Das ausgehändigte Factsheet von British Airlines informierte uns über die Rückforderungsschritte unserer zusätzlichen Ausgaben, ein ziemlich komplexes Unterfangen. Den Abend liessen wir an der Hotelbar bei einem Pint Guinness ausklingen. Am nächsten Tag kamen wir, die eigentlich nach Seattle wollten, zu einem Sightseeing-Erlebnis in der City of London, immerhin. Ahnend was kommen könnte, deckten wir uns noch am Airport mit zusätzlichen Handgepäck-Taschen ein und packten um: Unsere Motorrad-Ausrüstung wie Jacken, Helme, Schuhe, Handschuhe usw. wurden ins Handgepäck verstaut, damit wir loslegen könnten, auch wenn im unwahrscheinlichsten aller Fälle unser Gepäck fehlen sollte. Mehr dazu später.


Endlich fast hürdenfrei am Ziel

Tagwache um 0500 Uhr, Abflug um 0800 Uhr nach Amsterdam, so weit, so gut. Einige Stunden am Amsterdamer Flughafen Schiphol, später ging unser Flug - endlich nach Seattle. Eine defekte Lüftung blies uns 9 Stunden lang Kaltluft in den Nacken, alle verfügbaren Kleider wie Wolldecken wurden genutzt, um uns warm zu halten. Drei Filme später (unterhaltsame Filme) Ankunft in Seattle gefolgt vom obligaten Gang zur Gepäck-Ausgabe. Fazit: Fünf Kollegen hatten ihr Gepäck, fünf inkl. meine Wenigkeit nicht, Erfolgsquote also 50%. Dank unserer vorauseilenden Planung (siehe oben) hielt sich der Schaden in Grenzen, beim Lost Baggage Claim wurde das Malheur registriert und wir vereinbarten eine Lieferung vier Tage später an einen Etappenort, um die Zustellung zu sichern. Das klappte wunderbar, unser Gepäck wurde in den Folgetagen mit Alaska Airlines nach Missoula geflogen und von dort direkt ins Hotel geliefert.

Und ja, wir verbrachten eine tolle Reise, 4'000 km durch die Bundesstaaten Washington, Idaho, Montana, Wyoming, Oregon, durch Wälder, Prärie und der Küste entlang - herrlich. Und der Rückflug, wieder ab Seattle via London nach Zürich, klappte wunderbar, inkl. Gepäck.  


Mein Fazit:


  • Apple Airtags im Koffer informieren Dich, wo sich Dein Gepäck befindet. Doof, wenn Du in Seattle bist und Dein Koffer noch in Amsterdam. Immerhin weisst Du, dass er nicht nach Timbuktu ausgebüxt ist, helfen tut es Dir jedoch nicht wirklich.

  • Am Londoner Heathrow Airport und am Schiphol-Airport Amsterdam warten tausende von Gepäckstücken meterhoch gestapelt auf einen Weitertransport, teils tagelang verspätet, mit eigenen Augen gesehen. 

  • Neue Vorschriften der Airlines für kleineres Handgepäck helfen nicht wirklich, valable Alternativen zum Koffer und im Falle eines Verlorengehens desselben für adäquaten Ersatz vorzusorgen. Für den Notfall ist aber ein Reserve-Set an Kleidern besser als gar nichts.

  • Das Quality-Management der Airlines bei Flug-Annulationen ist inexistent und ein Witz. Der Prozess von Rückforderungen wird dermassen erschwert (in den Niederungen einer Website zu finden), dass es praktisch aussichtslos ist, den Vorgang erfolgreich abzuschliessen. Dies ist möglicherweise ein bewusster Entscheid der Airlines, viel betroffene Kunden geben entnervt auf.

  • Wer bei einer Fluggesellschaft eine Entschädigung einfordern will, braucht einen langen Atem. Unsere Rückforderungen übergeben wir daher einer auf solche Fälle spezialisierten Firma wie cancelled.ch.  

 



Autor:

Stefan Otz, Juli 2022

Mehrere Motorräder warten hintereinander auf einer Autobahn.
Gruppen-Foto von Motorradfahrer vor einem See.
Selfie Stefan Otz in Motorrad-Montur.

Der Weg ist bekanntlich das Ziel, oder nicht?

Ein Blick ins Leben eines Träumers, welcher vom Leben überrascht wurde.

“Ich will Linienpilot werden”, sagte ich bereits als Dreijähriger. Wer auch immer mich fragte, bekam diese Antwort zu hören, so auch der Berufsberater. Nur, von der Schule direkt ins Cockpit führte und führt auch heute noch kein Weg. Eine pragmatische Lösung musste her. Eines sei gesagt: Der Weg war holprig und mit vielen Kurven versehen, aber es hat sich gelohnt, auch wenn ich nicht dort gelandet bin, wo ich wollte. Mein Name ist Chris Lüthi und ich nehme euch gerne mit auf eine kurze Reise durch die letzten paar Jahre meines Lebens.
 

Kleiner Junge mit einer Piloten-Mütze lacht.

Lehre bei Globetrotter

Nachdem auch mir klar wurde, dass ich vor der Ausbildung zum Linienpiloten etwas anderes lernen musste, schaute ich mich also um. Eine Lehre im Reisebüro sollte es dann werden, per Zufall bei meinem Namensvetter André Lüthi. Drei Jahre lernte ich die verschiedenen Facetten des Reisebüros Globetrotter kennen. Das war eine intensive, aber auch lehrreiche Zeit. Ich sammelte wertvolle Erfahrungen und gewann Einblicke in eine spannende Branche, welche mir einige Zeit später wieder begegnen sollte.

 

Der Flugschein

Als 16-jähriger, gleichzeitig zur Lehre, absolvierte ich am Flughafen Bern die Ausbildung zum Privatpiloten, um damit kleine einmotorige Flugzeuge fliegen zu können. Mein ganzer Lehrlingslohn floss in diese Ausbildung ein. Trotzdem schaffte ich es nicht ohne Unterstützung meiner Eltern. Nach knapp zwei Jahren hatte ich dann meinen Flugschein in der Tasche. Viele meiner Verwandten und Freunde kutschierte ich so durch die Lüfte. Für ein Mittagessen ins Wallis oder einen Abstecher ins nahe Ausland, praktisch alles war jetzt möglich, doch damit liess sich kein Geld verdienen. Ich hatte die Wahl, entweder die ab jetzt noch nötigen CHF 100'000 selbst zu berappen oder es bei einem Arbeitgeber zu versuchen, der die weiteren Ausbildungskosten vorschiesst, mich also unter Vertrag nimmt. Neben renommierten Airlines bildet auch das Schweizer Militär Piloten aus. "Ja, warum denn nicht einen Versuch wagen", dachte ich mir und sendete gleich meine Bewerbung ab.

 

Die Wende

Stufe um Stufe kam ich weiter in den Abklärungen zum Militärpiloten. Es war im Jahr 2013, als bei mir durch die medizinischen Tests vom Militär ein Herzklappenfehler festgestellt wurde. Diesen hatte ich schon immer, wusste aber bis dahin nichts davon. Der Arzt meinte: "Sie sind zwar flugtauglich, können damit aber nie beim Militär oder bei einer Airline fliegen". Mein allzeit angestrebtes Ziel sollte es also nicht werden. Dass ich enttäuscht war, ist wohl untertrieben. Aber so war es eben, da gab es kein Schönreden. Trotzdem, irgendwie geht es ja immer weiter. Auf die nächsten paar Jahre gesehen, war der Job am Flughafen, welcher ich in der Zwischenzeit bekam, eine grossartige Option. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, wollte ich mich daneben weiterbilden. Denn, wer die Aviatik Branche kennt weiss, dass die immer im Wandel ist und man auf alles gefasst sein muss - nicht nur in Zeiten von Covid-19.

  

Studium an der HFT

Gesagt getan, ich schaute mich für eine Weiterbildung im Tourismus oder der Aviatik um. Bei einem Infoanlass der HFT (Höhere Fachschule für Tourismus), lernte ich Marcel Furer kennen. Er hat mich kurzerhand überzeugt, das zweijährige Studium an der HFT, der heutigen TFBO in Thun, in Angriff zu nehmen. Back to the Roots, quasi. Einmal Tourismus, immer Tourismus, bekam ich zu hören. Vom ersten Tag des Studiums fühlte ich mich am richtigen Ort und vor allem willkommen. Die Klasse war grossartig, der interessante Unterricht und die genialen Auslandseminare schmückten das Ganze ab. Nicht nur Praxiswissen wird vermittelt, sondern eine wertvolle Grundlage geschaffen, um mehr über sich selber zu erfahren und sich weiterentwickeln zu können.

 

Skyguide

Die Hälfte der HFT war geschafft, es war Herbst 2017. Doch dann entwickelte sich alles plötzlich anders als gedacht. Ein Freund rief mich an und fragte, ob ich Flugverkehrsleiter werden will. Zwei Ausbildungsplätze seien für den Standort Bern kurzfristig verfügbar geworden. Wenn ich die Eintritt Tests bestehe, wäre einer der Plätze mir.

 

Der Vorteil: Eine bezahlte Ausbildung und eine gesicherte Stelle am Flughafen Bern im Tower. Also ein stabiler Job in der Aviatik!

Der Nachteil: Die Durchfallquote der Ausbildung liegt bei 50% und ich müsste die HFT in der Hälfte abbrechen.

 

Eine harte Entscheidung, welche mir überhaupt nicht einfach viel. Nach langem Hin- und Her, sagte ich mir, dass ich es zumindest versuchen musste. Der Weg ist bekanntlich das Ziel, oder nicht? Drei harte Jahre und eine Million Franken Ausbildungskosten später – hat es geklappt, zum Glück. Seit Herbst 2020 bin ich nun fertig ausgebildeter Flugverkehrsleiter und arbeite selbständig im Kontrollturm Bern. Fliegen tue ich immer noch, einfach im kleinen Rahmen.

 

Dozent an der TFBO

Wie das Leben so spielt, blieb ich nicht lange Weg vom Tourismus, denn im Herbst 2020 fragte mich die TFBO, ob ich das Fach Aviation unterrichten möchte. Ich musste nicht lange überlegen und sagte zu. Es freut mich ausserordentlich, dass ich meine Erfahrungen aus dem Tourismus und der Fliegerei einfliessen lassen und an zukünftige TFBO-Studenten/innen weitergeben darf. Da bin ich also wieder, zurück im Tourismus und es ist wohl noch lange nicht Schluss.

 

Links:

Christoph Lüthi, März 2021

Junger Mann mit Sonnenbrille in Flugzeug.
Chris Lüthy im Tower vom Flughafen Bern.

Wo sich Piña Colada, Merengue und einsame Strände treffen


Eine Reise in die Dominikanische Republik im Jahr 2020 – für viele ein unvorstellbarer Traum, weit weg von der Realität. Für mich aber wurde es zur ersten Fernreise nach meinem erfolgreichen Abschluss an der TFBO. Ein Grund also, euch etwas mehr über die aktuellen Reisemöglichkeiten zu erzählen und euch mitzunehmen auf eine virtuelle Reise in die Karibik. Drei traumhafte Wochen durfte ich im November in diesem exotischen Paradies verbringen. Es wird bestimmt nicht meine letzte Reise ins Land von Mamajuana (einheimischer Power aus der Flasche) gewesen sein. Überzeugt euch selbst!

Junge Frau schaut direkt ins Bild und lacht, im Hintergrund sind Sonnenschirme und Palmen zu sehen.

Von der Weltentdeckerin zur All-Inclusive-Touristin – kann dies gut gehen?

Die Zeit dauert bereits über ein halbes Jahr, in welcher sich die globalisierte Welt auf den engsten Freundes- und Familienkreis beschränkt, die Alltagsgewohnheiten sich änderten und die Träume nach fremden Gerüchen und Farben in weite Ferne gerückt sind. So allmählich aber werden wir alle wieder geplagt vom Drang des Entdeckens und Erforschens. Wir wollen raus in die Welt und erneut unsere Sinne und Gedanken in einer anderen Umgebung entfalten können.

So ergeht es auch mir nahezu tagtäglich. Jene unter euch, die mich persönlich kennen, wissen es bereits: für mich gibt es nichts Grösseres, als die wilde Natur Zentralamerikas zu entdecken. Sei dies bei einem mehrtägigen Dschungeltrekking durch artenreiche Schutzgebiete in Costa Rica oder paddelnd mit dem Kajak durch dich paradiesischen Gewässer des Golfs von Chiriquí in Panama. Dieses Jahr wurden jedoch auch mein Partner und ich gezwungen, unsere ansonsten minutiös geplanten, oft etwas abenteuerliche Ferien, in etwas anderer Form zu verbringen. Statt einer detaillierten Organisationszeit blieben uns diesmal genau 48 Stunden von der Buchung bis zum Abflug in die Karibik.
 

Sicherer Traumurlaub in traumatischen Zeiten

Aufgrund der weltweiten unterschiedlichen Einreisebestimmungen wie auch den eingeschränkten Flugangeboten stellten wir uns lange die Fragen: Wo können wir überhaupt hin? Wie sicher ist reisen aktuell wirklich? Wie werden die Schutzmassnahmen im Zielgebiet wahrgenommen und umgesetzt? Alles Fragen, die vor einem Jahr noch unvorstellbar waren, heute aber zweifelslos an erster Stelle jeder Ferienplanung stehen. Dank der regelmässig durchgeführten Direktflüge ab Zürich, wie auch der positiven Entwicklung im Umgang mit Covid-19 in der Dominikanischen Republik, wurden wir letzten Endes nicht nur von der üppigen Vegetation und dem milden Klima in die Dominikanische Republik gelockt, sondern auch von den sogenannten «neuen Reise-Kriterien».
 

Vor Ort seit Jahren bekannt für All Inclusive- Ferien entpuppt sich unser Ziel Punta Cana aktuell als wahres Ferieneldorado für Menschen, die einfach wieder mal «raus» wollen und sich trotzdem in sicherer Umgebung wägen möchten. Gegenwärtig gehört einem der von Palmen gesäumte Strand von Bavaro nahezu allein. Weiter wird die herzliche Gastfreundschaft der Dominikaner nun noch mit einer enormen Sorgfalt im Hinblick auf die Hygiene unterstrichen. Alle Hotels wie auch Tourenveranstalter müssen strengste Gesundheitsrichtlinien erfüllen. So herrscht in Innenräumen wie in Restaurants und Lobbys eine Maskenpflicht, bei den Eingängen zu diesen gibt es Desinfektionsmittelspender sowie alle Tische, Stühle, ja sogar die Liegestühle werden nach jeder Benutzung feinsäuberlich geputzt, desinfiziert und dementsprechend als «sauber» gekennzeichnet.
 

Lebendig, spannend und manchmal auch etwas chaotisch – der Alltag in der DomRep

Wie vorgängig bereits erwähnt, gehört für uns zu einer Reise aber nicht nur das Faulenzen am Strand, sondern auch das Kennenlernen der Kultur und Kulinarik. Doch auch hier stellte sich erneut die Frage: gibt es überhaupt eine Möglichkeit Ausflüge in andere Landesteile zu unternehmen? So mussten wir einen Ausflugsanbieter finden, welcher auch für «nur» zwei Gästen bereit ist, eine Tour zu starten. Der glückliche Zufall wollte es, dass wir nach kurzer Recherche im Internet mit dem Bayer Christian nicht nur einen super Tourguide fanden, sondern gleich eine ganze Familie, welche wir sofort ins Herz schlossen!
 

Land und Leute auf dominikanische Art

Der erste Ausflug führte uns unter dem Motto «Land und Leute» einen ganzen Tag abseits der Touristenpfade rein in den Alltag der Dominikaner. Auf diversen Stopps erhielten wir spannende Einblicke in das Leben der Einwohner Hispaniolas. So gewannen wir Impressionen aus dem Arbeitsalltag auf den Zuckerrohrfeldern, besuchten natürliche Schönheiten wie die «Cueva (Höhle) de Berna» und das malerische Fischerdorf Boca de Yuma. Mein persönliches Highlight an diesem Tag war der Besuch auf dem Markt von Higüey. Die enorme Vielfalt an Gewürzen und Kräutern war mir schon von anderen Reisen bekannt. Jedoch sah ich zum ersten Mal eine solche Anzahl an Fleischprodukten, welche – in der Schweiz schlicht unvorstellbar, den ganzen Tag ungekühlt auf Holztischen liegen, um den passenden Käufer zu finden. Auf unsere Frage, was den mit dem nicht verkauften Fleisch passieren würde, meinte Christian schmunzelnd, dies werde noch an diesem Abend alles auf dem Grill zubereitet und am kommenden Tag käme bestimmt neues Fleisch auf die Theke. Jedoch hat er dann auch zugegeben, dass er es bevorzugt, sein Fleisch im Supermarkt oder in einer offiziellen Metzgerei zu kaufen. 😊
 

Auf den Spuren von Kolumbus

Zurückversetzt in die Zeitepoche von Kolumbus führte uns der zweite Ausflug in die Hauptstadt des Landes, nach Santo Domingo. Hier wurden wir das erste Mal wieder an die aktuelle Weltsituation erinnert. Die mit kolonialem Charme bestückten Gassen wirkten nahezu ausgestorben, die meisten Museen waren geschlossen und die sonst so rege besuchten Restaurants hatten, falls sie überhaupt geöffnet waren, kaum Gäste. Für den einen mag dies ein Traum von einem Städtetrip sein, mir als passionierte Touristikerin war beim Anblick dieser Situation eher zum Heulen zu Mute. Nichtsdestotrotz genossen wir diesen Tag in Bann der kolonialen Atmosphäre.
 

Seid ihr nun auch reif für die Insel?

Dies hier ist nur ein Beispiel, dass aktuell Reisen mit gewissen Vorsichtsmassnahmen und den nötigen Informationen absolut möglich ist. In vielen Ländern leben die Menschen grösstenteils vom Tourismus, sind auf jeden einzelnen Besucher angewiesen und setzen so, wie wir es bei unserem Besuch in der Dominikanischen Republik erleben durften, mit einer enormen Euphorie alles daran, dass sich jeder Besucher sicher und gut aufgehoben fühlt. Für uns ist klar: es ist erneut Zeit, die Welt zu entdecken!

Unser Ausflugsanbieter:


Spezialist für Reisen in der Karibik:


Unser Hotel am Traumstrand von Bavaro:

Strand von Bavaro: Weg Richtung Meer, links und rechts sind Strand und Palmen zu sehen.
Markt von Higüey. Foto von hängenden Fleischstücken an einem Markt-Stand.

Das Jahr 2020 – Fluch oder Segen? – Ein spezielles erstes Geschäftsjahr


Local – individual – simple. Das sind die fundamentalen drei Werte der easyAlps GmbH in Grindelwald. Eine Firma, gegründet frei nach dem Motto, «versuchen ist besser als späteres Bereuen». Doch wie sieht es aus, wenn ein Startup bereits im ersten Geschäftsjahr von einer weltweiten Pandemie und Krise heimgesucht wird? Ein Einblick in das erste Geschäftsjahr einer ausgewachsenen «Schnapsidee».

Portrait von Dominic Hess, junger Mann lacht in Kamera. easyalps gmbh

To try or not to try

Wer kennt es nicht... Ein mühsamer Tag am Arbeitsplatz, kurz mal über ein Problem geärgert und schon kommt der Gedanke – warum mache ich mich nicht einfach selbständig und arbeite an einem Projekt mit meinen eigenen Ideen? Wohl die logischste Antwort darauf wäre – noch mühsamere Tage und noch mehr Probleme. Dennoch reizt die romantische Vorstellung, etwas zu kreieren und eigene Ziele zu erreichen so stark, dass diese, eigentlich so klare Antwort, gerne mal vergessen geht. Voila, und gleich sind wir im Jahr 2019, in welchem es mir nicht anders ging. Voller Hoffnung, Optimismus und wohl auch einer grossen Portion Naivität.
 

Strategie und Planung - was ist das?

Eine grobe Vorstellung einer Geschäftsidee im Kopf zu haben ist noch eine Sache, diese auch strukturiert auf Papier zu bringen, was ganz anderes. Anstelle eines vollständigen Businessplan, gab es schlussendlich doch nur einige Einzelseiten mit groben Überlegungen, Customer Journey und ein paar Ideen. Nun gut, dies musste dann wohl oder übel bereits als Entscheidungsgrundlage zur Gründung einer Firma reichen. Eins, zwei, drei und die easyAlps GmbH mit Sitz in Grindelwald wurde im September 2019 gegründet.
 

Drei Hauptziele

Noch bevor die verschiedenen Ideen in Geschäftsmodelle ausgearbeitet wurden, war klar, dass die Firma folgende drei Ziele verfolgen soll.

  • Local: Gäste sollen Dienstleistungen lokaler Klein- und Familienbetriebe geniessen dürfen und somit deren Erhalt sichern.

  • Individual: Gäste sollen ihre Ferien auf ihre Bedürfnisse abstimmen können, um so die verdiente Auszeit des Alltages zum persönlichen Highlight zu machen.

  • Simple: Der Alltag ist heutzutage komplexer denn je, da müssen es die Ferien nicht auch noch sein.
     

Operativer Start oder doch nicht?

Mit dem vorherig erwähnten Optimismus wurde zuerst ein Start der operativen Geschäfte zur Wintersaison hin geplant. Aus zeitlichen Gründen kristallisierte sich schnell heraus, dass daraus bestimmt nichts würde. Nun gut, so wurde die Wintersaison mehr oder weniger genutzt, um einen Start für die Sommersaison zu planen. Na ja, jedenfalls war dies der Plan bis hin zum März 2020. Als sich die Welt plötzlich auf den Kopf stellte standen sehr viele Fragezeichen auf dem Tisch. Wenn nicht mal mehr erfahrene Firmen wissen, wie man jetzt weiterfahren soll und kein Gesundheitsexperte weiss, wie sich die Situation entwickelt, wie soll dann ein unerfahrenes Start-up Unternehmen wissen was zu tun ist?
 

Abwarten

Da die Firma rein eigenfinanziert ist, war schnell klar, dass nicht mit vollem Risiko darauf gewettet werden kann, dass sich eine normale Sommersaison entwickelt. So wurde der Fahrplan offengehalten, Angebote optimiert und kein Geld in Marketing-Massnahmen gesteckt. Erst als langsam klar wurde, dass die Bergbahnen wieder öffnen dürfen und immerhin teilweise wieder mit Touristen zu rechnen war, konnten wieder Angebote aufgegleist werden.
 

Endlich Sommer!

Plötzlich war im Dorf Grindelwald nicht mehr viel von einer Pandemie zu spüren. Gefüllte Strassen, Busse und Restaurants (natürlich gemäss den Richtlinien) waren die Realität. Dies zur Freude vieler Dienstleister, so auch der easyAlps GmbH. Aufgrund der unsicheren Lage wurde für diesen Sommer lediglich auf die Vermietung von zwei Ferienwohnungen gesetzt. So konnten viele Schweizer Gäste aber auch Gäste aus dem nahen Ausland begrüsst und zufrieden wieder verabschiedet werden.
 

Immer das Positive sehen

Ein Jahr nach der Gründung ist zu sagen, es hätte nicht anders sein sollen. Ein «normaler» Start im Frühling/Sommer wäre nicht zwingend mit einem markttauglichen Angebot geschehen und hätte wohl schlimmere Folgen für die Firma gehabt als eine gut laufende «Pandemiesaison». Angebote, welche in diesem Sommer wohl nicht funktioniert hätten, können weiter ausgearbeitet werden. So sollten diese in Zukunft ausgereifter sein, um unabhängig davon, wie eine Saison oder eine weltweite Krise verläuft, zu funktionieren.

www.easyalps.ch

Autor
Dominic Hess, September 2020

Das Bild zeigt ein Zimmer in einer Ferienwohnung in Grindelwald. Ein Doppelbett vor einer dunkelbraunen Wand, an der rechten Seite des Bildes ist ein Fenster zu sehen.
Landschaftsbild mit Bäumen im Vordergrund und schneebedeckten Bergen und Himmel im HIntergrund.

Grand Cru auf der Grand Tour of Switzerland


Im Kanton Wallis wird unter «Grand Cru» ein Wein von höherer Qualität verstanden, der die Typizität des Terroirs und die Eigenart der einheimischen und traditionellen Walliser Rebsorten hervorhebt. Was für Walliser Wein gut genug ist, wird auch für die Grand Tour passend sein.

Mehrere Motorräder sind hintereinander vor einem Hotel parkiert.
Logo von Grand Tour of Switzerland.

Statt Tausende von Kilometern in unendlichen Weiten und Wäldern von Kanada und USA auf Miet-Motorrädern zu verbringen und an der grossen Easy-Rider Freiheit zu schnuppern (so war es geplant für Juli 2020), gab es Corona-bedingt und als Alternativprogramm 1'600 Kilometer in 6 Tagen entlang der Grand Tour of Switzerland;  inkl. Verirrungen, mangelhafte Navi-Programmierung, alternative Routen und spontane Zusatzpässe-Fahrten. Nein, ein Bachbett, wie letztes Jahr im Piemont, kam uns diesmal nicht unter die edlen Räder unserer ur-amerikanischen Motorrad-Ikonen.

 

Los gings am Treffpunkt Hotel Metropole, Höheweg zu Interlaken, frisch gestärkt durch die offerierten Kafi/Gipfeli des Hoteldirektors. Das obligate Foto vor dem Hoteleingang, 9 sauber aufgereihte Harley-Davidsons, durfte nicht fehlen. Manch einer dachte hier an ein Hells-Angels Treffen, stattdessen waren es mehr oder weniger anständige, ehrenvoll ergrauende Mannsbilder, die meisten in ihren Fünfzigern. Via Brienz-Meiringen-Sustenpass-Altdorf-Klausenpass, mit Mittagshalt kurz vor Glarus, ging es weiter via Rickenpass, Wattwil, Wasserfluh-Übergang, Waldstatt, vorbei an der AR-Landsgemeinde Hundwil bis nach Appenzell.
 

Was für ein Aufruhr als wir, grimmig dreinblickend, im Schritttempo in der Fussgängerzone zahlreiche Spaziergänger umfahrend (nicht umgefahren), schliesslich beim Hotel Löwen mitten im Zentrum ankamen. Wir waren nicht zu überhören, also wurde bereits auf uns gewartet und man wies uns professionell in die Parkplätze ein. Übrigens, unsere erste Etappe hiess: Vom Berner Bär zum Appenzeller Biber. Welch tierisches Vergnügen, bei schönstem Wetter unerwartete Landschaften zu durchfahren.

 

"Sönd willkomm", dass eine Weinbar, mit uns gegenüber äusserst aufgeschlossener Bedienung, gleich im Hotel integriert war, inkl. Appenzeller Birnenbrot (...denn Wein allein auf leeren Magen - das geht nicht) war toll. Das Nachtessen fand im Hotel Säntis, bestes Haus vor Ort, statt, draussen auf der Terrasse, wunderbar. Ein Appenzeller Weisswein (ja das gibt es) zur Vorspeise (ehret heimisches Schaffen) und bei der Auswahl des Rotweins dann die Bemerkung der Servicekraft auf unsere Frage, was sie uns zum erlesenen Tropfen denn sagen könne, "sie wisse wo er stehe, könne uns aber nichts dazu erzählen", tempi, sie brachte den Richtigen und gut war er auch.

 

Die nächste, sonntägliche Etappe, nannte sich: Viva la Grischa - die Königsetappe. Appenzell-Schwägalp-Toggenburg-Vaduz-St.Luzisteig, durch die Weinberge der Bündner Herrschaft-Landquart-das Prättigau entlang via Klosters-Davos-Flüelapass-Susch-das Engadin hinauf bis St.Moritz, wo wir in St. Moritz Bad die besten Pizzas im Nobelkurort (so sagte man uns) genossen. Statt wie vorgesehen via Julier nach Splügen wurde wir übermütig und liessen uns zu einem Abstecher via Malojapass nach Chiavenna und wieder hinauf via Splügenpass überreden. Der drückenden Hitze in Chiavenna folgte ein herausfordernder Aufstieg durch anspruchsvolle Haarnadel-Kurven (teils überhängend, so wurde behauptet) mit viel Gegenverkehr italienischer Sonntagsfahrer, die im Engadin etwas Abkühlung suchten. Müde, aber erfüllt und zufrieden liessen wir den Abend im historischen Hotel Bodenhaus (erb. 1722) ausklingen, bei besten Tropfen, Pizokel und Capuns auf der Hotel-Terrasse, mit aufmerksamer Bedienung durch den Hausherrn himself.

 

Der Übermut ging weiter: Statt via San Bernardino-Pass und dann direkt die Leventina hinauf zu cruisen wurde es kompliziert. Fantastische morgendliche Fahrt ohne jeglichen Verkehr über den San Bernardino Pass. Danach Abzweigung in Biasca genommen und dem Onsernone-Tal hinauf gefolgt über den Lukmanierpass nach Disentis, das Klosterdorf rechts liegen gelassen und gleich den Oberalppass angehängt, diesem im Schneckentempo einem schleichenden Car in Übergrösse gefolgt (gar nicht so einfach mit unseren Stil-Ikonen an Motorrädern, sehen zwar gut aus, die Technik aber ist aus der Steinzeit) bis nach Andermatt und dort zum Lunch.

 

Geblieben ist mir die Bemerkung des Hotel-Chefs, als es auf der Terrasse keinen Platz mehr für uns Helden der Landstrasse hatte, wir aber seinen Parkplatz belegten. "Drinnen hat es noch Platz, was wollt ihr draussen essen, Ihr seid doch den ganzen Tag an der frischen Luft". Das hat uns überzeugt, wir hatten Hunger. Frisch gestärkt noch rasch den kurzen Aufstieg zum Gotthardpass gemeistert, hinab nach Airolo, durchs Bleniotal hinauf zum Nufenenpass und hinten runter nach Ulrichen. Nach kurzem Kafirast (viel Mineralwasser, wenig Kafi) wunderbar das Goms hinab und auf Schleichwegen und Schmugglerpfaden (Ortskundige in unserer Gruppe sei Dank) den Stau in Visp umfahren (mehr verraten ich nicht) und via Gampel-Leuk-Inden auf schmaler Bergstrasse, die Einheimischen als abendliche Rennstrecke dient (einspuriges Tunnel inklusive), bis ins Ortszentrum von Leukerbad. Die Tiefgarage im Hotel Astoria war der reine Luxus, das Bier später nach wohltuender Dusche und unserer historischen 5-Pässe-Fahrt im Römerhof war es ebenfalls. Übrigens: Diese Etappe hiess "von der Quelle des Rheins zu den heissen Quellen im Wallis" oder so ähnlich...

 

Next day - next road, never give up. Schöne Fahrt durch die Walliser Weinreben, getreu dem Tagesmotto dieser Etappe "in vino veritas - durch Weinregionen dreier Kantone", Martigny-kurzer Platzregen in Bex und wir gleich im "Self-Car-Wash" einen trockenen Unterstand gefunden (perfect timing) - weiter zum Genfersee, vorbei an Schloss Chillon, durch Montreux hindurch bewundernde Blicke der Damenwelt empfangend (so meinten wir jedenfalls) und dank zahlreichen Rotlichtern (an den Verkehrsampeln) ständig im stop-and-go-Modus (veraltete Technik lässt grüssen), bis es nach Vevey plötzlich steil die Reben rauf ging und wir einem Tipp folgend ein wunderbares Lokal am Hang erreichten. Das Restaurant le Deck (gehört zum Hotel le Baron Tavernier) in Puidoux-Chexbres (Reservation notwendig, sie haben sogar unser Französisch verstanden, der Tisch war bereit), mit fantastischem Blick über den Genfersee und die Savoyer Alpen. Nun gut, unsere Aufmachung war grad nicht so piekfein wie die der anderen Gäste, trotzdem bediente man uns, das Essen war lecker und die Aussicht - umwerfend.

  

Dann haben wir etwas abgekürzt, via Autobahn Lausanne umfahren und in Morges wieder raus. Den Stadtverkehr um Lausannen ersparten wir uns. Volle Aufmerksamkeit war nötig auf der Autobahn, viel Verkehr, ab 100km/h bläst es mich vom Sattel, da kann ich mich hinlegen so tief ich will, folge so mal den Kollegen, die mit optimiertem Gefährt entspannt und locker 140km/h hinlegen. Meine Backen schlabbern im Wind, ich war froh als die Ausfahrt in Sicht kam. Eine andere Landschaft empfing uns, die ersten Ausläufer des Juras, neue Weitblicke, der Col du Marchairuz war eine wohl neue Erfahrung für uns alle, tolle Kurven, mit Vollgas hinauf, freie Sicht auf Wälder und Weiden - typisch Jura halt. Vorbei am Lac du Joux, Val de Travers und den Verlockungen einer Absinth-Degustation am Wegesrand widerstanden. Auf kreativen Wegen und Nebenstrassen schliesslich in Yverdon gelandet, Unterkunft am Ortsrand im Hotel de la Source bezogen und später ein Bier am Strand des Neuenburgersees und Spaziergang (ja wir können auch zu Fuss) bis ins historische Städtchen mit tollem Nachtessen im Garten des beliebten Restaurants La Pinte. Nachts ein Gewitter mit hoher Intensität, unsere Motorräder waren am Morgen frisch gewaschen.

 

Hurra Jura - das Schweizer Uhrenland und auf Höhenzügen bis zum Thron - so lautete die Ansage für Mittwoch. Für uns alles unbekannte Strassen, Ste-Croix-Val de Travers-Neuchâtel mit Znünihalt, hinauf über die Vue des Alpes-die Jura-Weiten genossen-La Chaux-de-Fonds-Saignélegier für Lunch, Delémont-Moutier und von hinten rauf via Gänsbrunnen auf den Thron des Mittellandes, den Weissenstein. Eine kürzere Etappe als gewohnt, kaum in den schönen Zimmern des Hotels angekommen, ging ein starker Platzregen los. Mühsam, wenn uns der mitten auf der Fahrt noch erwischt hätte. Das Hotel Weissenstein wurde neulich renoviert, ein sehr bekömmliches Nachtessen mit aufmerksamer Bedienung wartete auf uns.

 

Der letzte Tag oder home, sweet home - das eigene Bett und Weib warten. Wir waren nicht weit weg von Interlaken, wollten aber unbedingt am einzigen See des Kantons Solothurn Mittag essen. Also hiess es noch eine kurze Rundtour anzuhängen, entlang der Sprachgrenze und abwechselnd durch Solothurner wie Basel-Landschaftliche Gemeinden. So ging es via Scheltenpass-Passwang-Breitenbach-Reigoldswil-Waldenburgertal-Hauenstein-Oensingen-Langenthal zum Burgäschisee. Wir haben also kurzum drei kleinere Pässe bestritten, die keiner von uns vorher kannte. Im Restaurant Seeblick gab es eine wunderbare Tavolata und wir bewunderten See und Lage, wieder was Neues kennengelernt. Nun trennten sich unsere Wege, die einen fuhren direkt zurück nach Interlaken, andere via das Emmental, einzelne nach Bern und einer Richtung Zürich. Schön wars.

 

Fazit unserer Grand Tour:

1'500 km, 18 Pässe, 4 Sprachregionen mit Wein- und Kulinarik-Höhepunkten, 15 Kantone, 3 Länder, zahlreiche Seen und jede Menge unbekannte Strassen, Weit- und Ausblicke. Keine Pannen (oh Wunder), ohne Unfälle (zum Glück). Der Weg war das Ziel. Und auf diesem Weg gab es viel zu entdecken. Nicht weniger als das Beste der Schweiz - oder eben, Grand Cru!

Autor
Stefan Otz, August 2020

Mehrere Männer sitzen oder stehen um einen Tsch und geniessen ein Apéro.
Gruppenfoto vor einem Grand Tour of Sitzerlwand Foto-Spot mit mehreren Männern in Sonnenbrille und Motorrad-Outfit.
Mehrere Motorräder sind an deiner Strasse nebeneinander parkiert. Im Hintergrund geht die Sonne hinter dem Wald unter.

Ein Land voller Kontraste


Im dritten Semester der Tourismusfachschule steht ein Auslandseminar auf dem Programm. Wir, die Klasse 17-19, durften dafür nach Vietnam reisen. Dort besuchten wir die Reisfelder und Black Muong in Sapa, die Hauptstadt Hanoi und die Kalkfelsen in der Halong Bucht. Dabei lernten wir spannendes über den dortigen Tourismus, das Leben der Leute, die Einheimischen und die Natur. Ein wunderschönes Land, von welchem wir viele Eindrücke mit nach Hause genommen haben.

Treppe führt zu einer goldenen Statue hoch, welche mit gelben Blumen dekoriert ist. Der heilige Berg von Sapa. Auslandsseminar der TFBO nach Vietnam.

Es geht los!

Am 02. November 2018 ist es soweit. Das letzte Auslandseminar der HFT steht vor der Tür. Es geht nach Vietnam. Ich wusste bis dahin nicht viel über Vietnam und stand an diesem Tag voller Vorfreude am Flughafen. Die Anreise war individuell und wir reisten meist in kleineren Gruppen an. Nach vielen Stunden Flug erreichten wir die Hauptstadt Hanoi. Dort bestellten wir uns ein Taxi und versuchten alle unsere Taschen in das kleine Auto hineinzuzwängen. Während der Taxifahrt machten wir die ersten Erfahrungen mit dem Strassenverkehr. Es gibt unzählig viele Motorradfahrer, die Verkehrsregeln kamen mir sehr flexibel vor und die Menschen spazieren auch noch beim grössten Verkehr mitten über die Strasse. Es fasziniert mich noch heute, wie das alles funktioniert.
 

Der heilige Berg von Sapa

Von Hanoi ging es mit dem Nachtzug nach Sapa. Dort war der offizielle Start des Auslandseminars. Sapa befindet sich ganz im Norden des Landes in den Bergen. Es ist kühler und dort leben die Ureinwohner «Black Muong». Nach einem gemütlichen Abend heisst es jetzt Vollgas hinter das Seminar. Vor der Reise haben wir Gruppen gebildet und uns für ein tourismusrelevantes Thema entschieden, über welches wir während dem Seminar eine kleine Arbeit schreiben. Meine Gruppe entschied sich über das Leben der Einheimischen in Hanoi zu schreiben. Somit hatten wir in Sapa noch nicht so viel zu tun.
 

Am ersten Tag besuchten wir den Berg «Fansipan». Mit 3’143 M.ü.M ist er der höchste Berg in Vietnam. Bevor es die Bahn gab, reisten viele Einheimische zu Fuss zum Gipfel. Dies dauerte ganze drei Tage und aufgrund des schnell wechselnden Wetters war es ohne Bergführer nicht möglich. Seit 2016 gibt es nun eine 3S Seilbahn, welche Gäste aus aller Welt in nur 15 Minuten zum Gipfel bringt. Die Bahn ist eine Schwesterbahn der Schilthornbahn und während dem Besuch haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie gemeinsame Synergien genutzt werden können.
 

Leben wie ein Einheimischer in Hanoi

Nach einigen Tagen in Sapa ging es mit der ganzen Klasse mit dem Nachtzug zurück nach Hanoi.
Die Stadt hat eine lange und ereignisreiche Geschichte. Vor tausend Jahren wurde sie 1885 von den Franzosen im Rahmen der Kolonialisierung gegründet. Auch als 1945 Ho Chi Minh die Unabhängigkeit ausrief, wurde dies von den Franzosen nicht akzeptiert. Mehr als 20 Jahre dauerte der Konflikt. Bis 1976 der Konflikt beendet wurde, war Hanoi mehrmals Ziel von Bombenangriffen. Trotzdem ist sehr vieles erhalten geblieben und viele historische Gebäude können noch heute besichtigt werden. Die Stadt lebt und ist im ständigen Wandel.
 

In Hanoi hatten wir nun einiges zu tun für unsere Arbeit. Wir stellten uns folgende Fragen: Wo liegt das ursprüngliche Hanoi? Welche Aktivitäten abseits des Tourismus gibt es? Was machen die jungen Hanoianer in ihrer Freizeit? Nach einem Interview mit Studenten, Gesprächen mit Bewohnern, die wir in Hanoi getroffen haben und diversen Recherchen hatten wir schlussendlich einen Überblick.
 

Das Wichtigste für die Hanoianer sind Familie und Freunde. In ihrer freien Zeit verbringen sie meist Zeit mit ihnen. Sei dies in einem Café, beim gemeinsamen Mittag- oder Abendessen oder am Abend in einer Bar mit Karaoke. Die Hanoianer sind sehr offene, freundliche und hilfsbereite Menschen und für mich ist es trotz der Hektik eine Stadt, in welcher ich mich sehr wohl fühle. Während wir durch die Stadt schlenderten, wurden wir regelmässig von Einheimischen angesprochen und kamen so ins Gespräch.
 

Die Bucht der 1'969 Kalkfelsen

Der letzte Stopp des Auslandseminars war die Halong Bucht. Dort ragen ca.1'969 Kalkfelsen zum Teil mehrere hundert Meter hoch aus dem Wasser. Seit 1994 ist diese einmalige Bucht ein UNESCO Weltnaturerbe. Wir hatten drei Tage ein Schiff für unsere Klasse und entdeckten die eindrückliche Natur dieser Region. Ein wahres Naturwunder.
 

Den letzten Abend verbrachten wir in einem Restaurant direkt am Meer, wo wir draussen ein wunderbares Essen erhielten. Ein wirklich gelungener Abschluss und wir alle waren traurig, dass das Seminar bereits zu Ende war.
 

Doch für mich war die Reise noch nicht ganz zu Ende. Am nächsten Tag reiste ich mit einigen Freunden weiter Richtung Süden. Wir entschieden uns, den Weg bis Hoh-Chi-Minh mit dem öffentlichen Verkehr zu bereisen. Dafür nahmen wir uns noch 10 zusätzliche Tage Zeit und entdeckten viele weitere wunderschöne Städte, den Jungle, fuhren Nachtzug, lebten in Homestays und genossen die Zeit.

Vietnam ist eines meiner Lieblingsländer zum Reisen. Es ist einfach, die Leute sind freundlich, man wird herzlich empfangen und es tut gut, in eine ganz andere Kultur einzutauchen. Ich kann es jedem empfehlen, Vietnam zu besuchen und kennen zu lernen.

 

Quellen

 
Autorin
Carmen Fuchs, Juli 2020

Eine Frau in Vietnam hält ihr Fahrrad vor sich, welches vollbeladen mit Anans ist, die sie verkauft. Auslandsseminar der TFBO nach Vietnam.
Junge Frau lacht in Kamera und läuft auf den Geleisen durch eine Strasse in Vietnam. Auslandsseminar der TFBO nach Vietnam.

Ein Samstag in der SAC-Hütte

Oder: Der Wahnsinn in den Bergen


Den Sommer in einer SAC-Hütte verbringen. Dieser Traum ging für mich 2016 in der Glecksteinhütte bei Grindelwald in Erfüllung und die einzigartige Atmosphäre und bereichernden Begegnungen werden mich noch lange begleiten. Die Glecksteinhütte liegt auf 2'317 M.ü.M. am Wetterhorn und bietet Platz für 85 Übernachtungsgäste. Der Gästemix ist bunt gemischt von Familien mit Kindern, über rüstige Rentner bis zu ambitionierten Alpinisten. Lest weiter und taucht ein in einen ganz normalen Tag in einer SAC-Hütte.

Bild der SAC-Glecksteinhütte im Abendlicht. Im Hintergrund sind Berge und Schnee zu sehen.

Ausschlafen? Fehlanzeige

Es ist 2.30 Uhr morgens, mein Wecker klingelt. Gleich ist es soweit, die Bergsteiger werden aufstehen und das Frühstück zu sich nehmen, damit sie vor Sonnenaufgang schon zwei Stunden des Aufstiegs hinter sich haben. Draussen ist es sternenklar und ich bereite in der nächtlichen Stille das Frühstück zu. Um 3.00 Uhr kommen die Bergsteiger in den Frühstücksraum und stärken sich mit Brot, Käse, Müesli, Kaffee und Tee. Einige sind bereits topfit und haben den Klettergurt und die Stirnlampe bereits montiert, andere sind noch müde und starten etwas weniger gestresst in den Tag. Ich wünsche allen eine gute Tour – einige werden wieder zur Glecksteinhütte absteigen, andere wählen andere Routen und werden am Nachmittag in anderen Hütten sein. Die meistbegangene Hochtour ist mit Abstand das Wetterhorn.
 

Nach diesem wortwörtlichen Früh-Stück begebe ich mich wieder ins Bett, um noch ein bis zwei Stunden Schlaf zu kriegen. Es dauert etwa eine halbe Stunde, bis ich wieder müde werde und einschlafen kann. Um 6.00 Uhr klingelt der Wecker erneut und ich brauche erst mal einen Kaffee, um wach zu werden. Vor dem zweiten Frühstück, welches von 7.00-8.00 Uhr eingenommen wird, backen wir Früchtekuchen und Nussgipfel, schneiden Gemüse für die Suppe und waschen bereits den Salat fürs Abendessen. Das ganze Team weiss: Von 7.00 Uhr bis am Abend um 11.00 Uhr wird regsamer Betrieb herrschen und je mehr man in dieser ruhigen Stunde am Morgen vorbereiten kann, desto weniger Stress hat man durch den Tag.
 

Die Gäste treffen ein

Auch wir stärken uns mit einem Frühstück und nach dem auch die 2. Runde «Zmorge» vorbei ist, machen wir die Betten, putzen die Küche und Toiletten und bereiten die Terrasse vor. Alles soll bereit sein, bevor die ersten Gäste eintreffen. Um 10.30 Uhr essen wir bereits Zmittag, denn wir wissen, dass wir später keine Zeit mehr haben werden. Ab 11.00 Uhr geht’s richtig los: Die ersten Tagesgäste haben den schweisstreibenden Aufstieg zur Hütte geschafft und kühlen sich nun mit dem wohlverdienten Bier ab. Nach und nach füllt sich die Terrasse und auch die Bergsteiger kehren langsam aber sicher von ihrer Tour zurück. Rösti, Suppe und Käseschnitten werden im 5-Minuten-Takt den hungrigen Gästen vorgesetzt, altes Geschirr wird umgehend wieder weggeräumt und die kühlen Getränke fliessen literweise. Denn, was gibt es Schöneres, als nach dem Aufstieg in die Hütte oder nach einer erfolgreichen Tour die Aussicht bei einem kühlen Bier zu geniessen?

 

Gegen Mitte Nachmittag machen sich die Gäste, welche die Nacht wieder im Tal verbringen wollen, auf den Heimweg. Nun kommen die Übernachtungsgäste in Scharen an; alle wollen sie etwas trinken und ihre Betten sehen. Für das Hütten-Team heisst dies: Anmeldung entgegennehmen, Willkommens-Tee ausschenken, Treppe hoch, Treppe runter, Anmeldung entgegennehmen, Willkommens-Tee ausschenken, Treppe hoch…
 

Kurze Verschnaufpause & Hackbraten mit Kartoffelstock

Kurz vor dem Abendessen um 18.00 Uhr gibt es eine kleine Verschnaufpause für uns: Jeden Abend um diese Zeit wird ein feiner Apéro mit den anwesenden Bergführern und bekannten Personen eingenommen, um sich auszutauschen und miteinander anzustossen. Die Verhältnisse am Berg werden besprochen, es wird gefachsimpelt und Neuigkeiten aus dem Tal werden überbracht. Diese Minuten geniessen alle sehr, können wir uns doch kurz hinsetzen und einen Moment vom Trubel und der Hektik absondern.
 

Pünktlich um 18.30 Uhr wird das Abendessen, bestehend aus Suppe, Salat, Hauptgang und Dessert serviert. An einem Samstag gibt es immer Hackbraten mit Kartoffelstock. Dieses Menu ist einfach zu kochen für eine grosse Anzahl an Personen und das Fleisch ist vom Metzger bereits vorgekocht, so dass es nur noch im heissen Wasser gewärmt werden. In einer Hütte geht es darum, mit möglichst wenig Aufwand und den vorhandenen Mitteln etwas Leckeres kochen zu können. Selbstverständlich wird auf Voranmeldung eine vegetarische Variante gekocht und auf Allergien wie Gluten- oder Laktoseintoleranz wird so gut wie möglich Rücksicht genommen. Denn die Zufriedenheit der Gäste steht an erster Stelle. Auch beim Getränkeausschank herrscht Hochbetrieb, denn alle Gäste möchten zur selben Zeit ihren Wein oder Tee kaufen und zum Abendessen geniessen können.
 

Feierabend in Sicht

Nach gefühlten 1'000 Spülgängen ist endlich alles Geschirr vom Abendessen wieder sauber und an seinen Platz geräumt und es ist an der Zeit für einen Schlummertrunk in Form eines Kaffee Schnaps mit Rahm oder eines selbstgebrannten Schnaps. Währenddessen wird für das Bergsteiger-Frühstück bereits alles vorbereitet, denn teilweise ist man um 2.30 Uhr in der Früh noch nicht ganz bei der Sache und es kann rasch etwas vergessen gehen. Endlich ist es soweit – auch die letzten Gäste haben den Weg ins Bett gefunden und der Eine oder Andere wird  wahrscheinlich seine Zimmergenossen mit seinem Geschnarche wieder aufwecken. Auch das Hüttenteam verabschiedet sich und fällt hundemüde ins Bett; der Wecker wird bereits wieder um 2.30 Uhr klingeln – gute Nacht!

 

Link

www.gleckstein.ch

Autorin
Melanie Lehnherr, Juli 2020

Auf einem Herd stehen verschiedene Pfannen mit Rösti und Spiegeleier.
Junge Hüttenwartin, Melanie Lehnherr, ist mit einer Kletterausrüstung zu sehen. Sie befindet sich im Felsen und wird von der Sonne beleuchtet.

Guten Morgen Chefin! Ein persönlicher Einblick in die Chefetage


Sich den Geburtstag von zwanzig Menschen merken, das Budget immer im Kopf haben, immer zur Stelle sein, wenn der Feueralarm wieder einmal fehlschlägt, den perfekten Dienstplan schreiben und immer für jeden Gast ein Lächeln bereit haben – so sieht das Leben als Geschäftsführerin eines Restaurants wirklich aus.

Foto eines weissen Hauses mit einem Garten in Vordergrund.

Meine Beförderung kam zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Ich war noch mitten in der Ausbildung zur Dipl. Tourismusfachfrau HF an der HFT Luzern als meine Vorgesetzte kündigte und ich als ihre Direktionsassistentin an ihre Stelle treten sollte. Meine Freude hielt sich zuerst in Grenzen, wie sollte ich eine solche Verantwortung auf der Arbeit und die Schule unter einen Hut bringen? Zum Glück war ich nicht alleine. Die damalige Chef de service meinte: «Zusammen schaffen wir das schon!». Also willigte ich ein und wir erhielten die Geschäftsführung im Kollektiv.
 

Mit viel Herzblut rocken wir seither zusammen das Restaurant Burehuus in Thun. Ein schönes Lokal in einem ehemaligen Bauernhaus mit rund 80 Sitzplätzen, einer grossen Sonnenterrasse und einem einmaligen Dachsaal für Bankette, etwas ausserhalb der Stadt Thun.
 

In meinem Alltag gleicht nun nichts mehr dem Anderen. Da es ein eher kleiner Betrieb ist, packe ich als eine der Chefinnen genau gleich mit an wie alle anderen im Team auch. Zum Bedienen der Gäste kommt nun auch viel administrative Arbeit auf mich zu. Anfragen per Mail und Telefon, die Organisation und Durchführung von Banketten und die ganze Personaladministration. Die Verantwortung für rund zwanzig Mitarbeitende zu tragen ist am Anfang schon ein mulmiges Gefühl. Gerne denke ich daran zurück wie ich immer etwas am Dienstplan zu nörgeln hatte und nun schreibe ich die Dienstpläne für andere, die dann bei mir nörgeln kommen. Dazu kommen die ganzen Ein- und Austritte, das Lohnmanagement und die persönliche Betreuung des ganzen Teams, was mir sehr am Herzen liegt. Jeder bekommt zum Geburtstag ein kleines Geschenk und gerne denke ich auch an speziellen Feiertagen mit einer kleinen Aufmerksamkeit an die tolle Leistung jedes Einzelnen.
 

Auch im Marketing kann ich mich nun verwirklichen. Die Betreuung der Website ist nur ein Teil davon. Regelmässig versenden wir unseren Gästen einen Newsletter mit aktuellen Angeboten und Events. Auch das Schreiben und Inserieren von Inseraten in den «richtigen» Medien für unsere Zielgruppe gehört nun zu meinen Aufgaben. Was mir in diesem Bereich besonders viel Freude bereitet ist das Bearbeiten der Social-Media-Kanäle. Auf Facebook und Instagram poste ich regelmässig Geschichten aus dem Burehuus. Zum Glück haben wir «Burehuusbüsi» Moritz, der immer wieder für neue Inhalte sorgt.
 

Was mir besonders schwerfällt ist die ganze Finanzgeschichte. Zahlen waren sowieso noch nie meine Stärke und jetzt muss ich plötzlich Budgets erstellen und Buchhaltung führen. Nie vergesse ich die endlosen Stunden, in denen ich mein erstes Budget erstellt habe oder mein erstes Monatsreporting verfasst habe (YouTube Tutorials sei Dank!). Wenn der «Chrampf» geschafft ist, bleibt ein unglaublicher Stolz, die scheinbar unlösbare Aufgabe gemeistert zu haben. Das genaue Einhalten des Budgets ist eine andere Sache...
 

Die Zusammenarbeit mit meiner Co-Geschäftsführer-Kollegin läuft hervorragend. Das ist nicht nur wegen unseres doch grossen Altersunterschied (25 Jahre) nicht selbstverständlich. Wir ergänzen uns wirklich toll! Wir sagen immer sie sei das Herz und ich der Kopf. Sie übernimmt mit viel Leidenschaft die Rolle als Gastgeberin und ich schaue, dass im Hintergrund alles zusammenhält und organisiert ist. Die Tage sind lang und das Abschalten nach der Arbeit muss gelernt werden.
 

Trotz der anfänglich grossen Bedenken bin ich froh, diese Herausforderung angenommen zu haben. Die Zeit, in der die Schule noch lief, habe ich 80% gearbeitet (bitte nicht nachmachen). Das war definitiv zu viel und ich kam an meine Grenzen oder übertrat diese sogar. Jetzt habe ich das Diplom «im Sack» und geniesse es, mich beruflich voll auszuleben in einem wunderschönen Betrieb mit dem besten Team der Welt. Was für ein Gefühl am Morgen mit einem «Guten Morgen Chefin!» begrüsst zu werden.
 

Link
www.burehuus.ch

Autorin
Marina Portmann, Juli 2020

Junge Frau steht an einem Felsen, im Hintergrund ist Wasser zu sehen.